Konzentration lässt sich trainieren!
Clara ist ein selbstbewusstes und sportliches Mädchen. Sie ist neun Jahre alt, als sie zu mir ins Schülercoaching kommt. Sie ist beliebt bei ihren Mitschülern und auch ihre Lehrer haben sie sehr gern. Was ihr fehlt, ist die Fähigkeit, sich zu konzentrieren. Ein Besuch der Schülerhilfe hat bisher keine Abhilfe geschaffen.
Mit ihren Augen und Ohren überall…
Clara ist mit ihren Augen und Ohren überall, wie ihre Mutter es treffend ausdrückt. Ihre ausgeprägte Wahrnehmungsfähigkeit – eigentlich ein Schatz! – „fällt ihr auf die Füße“, wie man so sagt, wenn es darum geht, sich auf eine Sache oder einen konkreten Lerngegenstand zu konzentrieren. Das kann sie einfach nicht und bisher hat ihr noch keiner gezeigt, wie es geht.
Konzentrationsprobleme haben Gründe
In der ersten Phase des Schülercoachings mit Anamnesegespräch und Bilddiagnostik wird deutlich, warum Claras Konzentration „überall“ ist. Es stellt sich heraus, dass dies auf eine Ursprungssituation in ihrer frühen Kindheit zurückgeht, in der es für Clara lebensnotwendig war, das Geschehen um sie herum genau mitzubekommen. Diese Situation besteht schon lange nicht mehr, hat Clara aber geprägt und sich unbewusst in ihr etabliert. So setzt sich dieses Verhalten in ihrem heutigen Leben und Lernen fort.
„Endlich zeigt mir mal jemand, wie das geht!“ – Konzentration trainieren
Umlernen ist angesagt! Mit einer der Übungen aus der Konzentrationsförderung nach Teschler, der Rennfahrerübung, trainiere ich mit Clara, sich zu konzentrieren, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren und auftretende Ablenkungen zu erkennen und zu überwinden. Zu Beginn ist das recht anstrengend für Clara, aber sie will es unbedingt können, weil es ihr gefällt, wie sie durch die Übung zunehmend fähiger und konzentrierter wird.
Eines Tages sagt sie: „Endlich zeigt mir mal jemand, wie das geht – Konzentration!“
Claras Lehrer sind aufmerksame Beobachter und merken schon bald, dass Clara sich verändert, und geben ihr positive Rückmeldungen. Das beflügelt das Mädchen zusätzlich. Dieser Tage erzählte sie mir von einer Mitschülerin, die sich im Unterricht nicht gut konzentrieren kann. „Ich habe zu ihr gesagt: Geh doch auch mal zu Frau Jürgensen! Die zeigt dir bestimmt auch, wie das geht mit der Konzentration.“ Ich freue mich über diese freundliche und sachkundige Empfehlung. 🙂